Bei Winterreifen droht wieder ein Engpass

24.09.2011, WirtschaftsWoche

Offiziell beginnt der Winter in unseren Breiten zwar erst am 21. Dezember. Aber Autofahrer tun gut daran, schon jetzt Winterreifen zu kaufen. Denn wie Dieter Freitag, der Deutschland-Chef des französischen Reifenherstellers Michelin, am Rande des „Rubber Day“ von Lanxess in Düsseldorf andeutete, könnte es in diesem Jahr erneut zu Lieferengpässen kommen. Zwar habe Michelin nach dem Schneechaos im vergangenen Dezember und Januar die Produktionskapazitäten für Winterreifen erhöht. Doch dies reiche möglicherweise nicht aus, warnte Freitag. Denn Frankreich, Luxemburg, Großbritannien und Italien überlegen inzwischen, nach dem Vorbild Deutschlands eine strenge Winterreifenpflicht einzuführen – in Italien gilt sie derzeit nur in Südtirol und der Region Mailand.

In Deutschland sind seit Dezember 2010 bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte M+S-Reifen vorgeschrieben. Der Ersatzmarkt ist seitdem um acht Prozent auf 13,3 Millionen Reifen gewachsen. Ein ähnliches Wachstum deutet sich nun in den Nachbarländern an – gefragt sind dann auch Lieferungen aus deutschen Werken. Verschärfend kommt nach Angaben von Reifenexperten hinzu, dass die deutschen Autohersteller im Herbst vermehrt Neuwagen auf Winterreifen ausliefern. Freitag: „Bei einigen gängigen Reifendimensionen kann es deshalb eng werden.“ Doch wer nicht zwingend neue Winterreifen benötigt, wartet mit der Ersatzbeschaffung besser noch. Denn im November 2012 tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft, die den Autofahrern eine neue Generation von Winterreifen beschert. Sie bietet nicht nur gute Haftung, sondern soll auch leiser abrollen und den Benzinverbrauch senken. Die neue Generation der genormten Ökoreifen ist laut Freitag „mehrpreisfähig“. Im Klartext: Sie werden teurer.
Ansprechpartner: franz.rother(at)wiwo(dot)de
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